"Enter" drücken, um zum Inhalt weiterzugehen

Forschungsworkshops

Forschungsworkshops „Wissenschaft trifft Arbeitswelt“

Die Kooperationsstelle Hochschulen und Gewerkschaften Frankfurt-Rhein-Main bringt mit diesem Workshopformat Wissenschaftler*innen und Expert*innen der Arbeitswelt aus Betrieben und Gewerkschaften zusammen. Für die Forschung ist sie Türöffner zu den Beschäftigten und den Interessenvertretungen in Firmen und Behörden. Für Aktive aus Betrieben und Gewerkschaften stellt sie den Kontakt zur Wissenschaft her und stärkt dort die Arbeitnehmer*innenorientierung. Eingeladen sind Forscher*innen, die wissenschaftlich zum Thema des Workshops arbeiten und Interesse an kooperativen Forschungsprojekten haben sowie Gewerkschafter*innen und Betriebs- und Personalrät*innen, die professionelle wissenschaftliche Begleitung suchen.


Forschungsworkshop II

Digitalisierung – Internationalisierung – Professionalisierung

Veränderung der Fremd-  und Selbstwahrnehmung
von Beschäftigten im Gesundheitsbereich

Freitag, 08. November 2019 | 10-16 Uhr

Osthafenforum Frankfurt am Main
Lindleystraße 15

Inhalt

Veränderung der Fremd- und Selbstwahrnehmung von Beschäftigten im Gesundheitsbereich

Die allgemein zugängliche und qualitätsvolle gesundheitliche Versorgung stellt vor dem Hintergrund des demographischen Wandels eine der zentralen gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen dar. Der ausbleibende strukturelle Wandel führt zu Überlastung und zur Individualisierung von Verantwortung bei den Arbeitnehmer*innen. Neben dem individuellen besteht jedoch auch die Gefahr eines organisatorischen Burnouts ganzer Institutionen. Dabei handelt es sich um eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die sich neben der Frage der Finanzierung nicht zuletzt über die Beschäftigungsverhältnisse in Gesundheit und Pflege definiert.

Welche Veränderungen erfahren Beschäftigte im Gesundheitsbereich?

Diese und weitere Fragen wollen wir mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft und Arbeitswelt im Rahmen eines Workshops die Herausforderungen und Perspektiven in dem vielfältigen Feld der Gesundheitsberufe  aus Perspektive der Beschäftigten diskutieren. Dabei wollen auch einen Blick auf zukünftige Entwicklungen werfen und wie mit diesen in Orientierung an den Bedürfnissen der Arbeitnehmer*innen umgegangen werden kann und sollte. Auf dem eintägigen Workshop beschäftigen wir uns mit drei Themenbereichen, die in Form von Inputs und strukturierten Arbeitsphasen von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ergebnisorientiert diskutiert werden.

  1. Digitalisierung

Einen wesentlichen Einfluss auf die zukünftige Gestaltung von Berufen in Gesundheit und Pflege haben auch Prozesse der Digitalisierung. Der Einsatz moderner Informations- und Kommunikationstechnologien wirkt sich dabei nicht nur auf die fachliche Arbeitsteilung in Gesundheit und Pflege aus, sondern umfasst bspw. auch die Aktivierung von Patientinnen und Patienten.

  1. Professionalisierung und Anerkennung

Die qualitativ hochwertige (Aus-)Bildung, Weiterbildung und Professionalisierung in Gesundheitsberufen ist eine zentrale Voraussetzung, die Attratktivität der Gesundheitsberufe zu steigern. Eine erhöhte gesellschaftliche Anerkennung und die rechtliche Absicherung von Berufsbezeichnungen tragen ebenso dazu bei. Darüber hinaus stellen sich Fragen nach der transdisziplinären Neustrukturierung von Gesundheitsberufen, der Abbau von Professionskämpfen und die Schaffung neuer Arbeits- und Kommunikationsstrukturen zwischen Medizin, Pflege, Sozialer Arbeit und zwischen stationärer, ambulanter und häuslicher Pflege.

  1. Internationalisierung

Die stetig zunehmende grenzüberschreitende Mobilität von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern erfordern ebenso interkulturelle Kompetenz wie der Wertewandel und die Diversität in der Gesellschaft, die zu veränderten Bedürfnisstrukturen auf Seiten der Patientinnen und Patienten führen. Ebenso ist es unerlässlich, Strategien und Instrumente zu entwickeln, um Prekarisierung, Ausbeutung und Individualisierung grenzüberschreitende Formen der Organisierung und kollektiven Handelns entgegen zu setzen.